
So bereiten Sie Ihr Boot auf den Winter im Mittelmeer vor
Wie sich der Mittelmeerwinter von dem in Nordeuropa unterscheidet und was jeder Bootsbesitzer überprüfen sollte
Der Winter im Mittelmeer hat einen ganz anderen Rhythmus als in den nordeuropäischen Bootszentren. Das Klima ist milder, die Kultur des Auswasserns ist anders und die Yachthäfen sind das ganze Jahr über in Betrieb. Viele Bootsbesitzer, die zu Besuch kommen, sind überrascht, dass das Mittelmeer zwar selten zufriert oder unter den heftigen Stürmen der Nordsee oder des Ärmelkanals leidet, der Winter hier aber dennoch seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt.
Dieser Leitfaden erklärt, was das Mittelmeer im Winter so einzigartig macht und wie Sie Ihr Boot vorbereiten können, damit es sicher und trocken bleibt und für den Frühling bereit ist.
Warum der Winter im Mittelmeer anders ist
1. Boote werden selten aus dem Wasser geholt
In Nordeuropa ist das Herausholen im Oktober und das Wiederzu-Wasser-Lassen im April praktisch ein Ritual. Frost, Schnee, gefrorene Bilgen und heftige Winterstürme machen den Aufenthalt im Wasser riskant.
Im Mittelmeer sieht die Situation anders aus:
• Keine Frostbedingungen
• Yachthäfen sind geschützt und für die ganzjährige Nutzung ausgelegt
• Viele Eigner leben an Bord oder besuchen ihre Boote auch im Winter
• Stürme kommen vor, aber nicht so lange und heftig wie im Norden
Aus diesem Grund bleiben die meisten Boote im Mittelmeer das ganze Jahr über im Wasser, was bedeutet, dass es bei der Wintervorbereitung weniger um das Überleben als vielmehr um kluge Vorsorge geht.
2. Die Wetterbedingungen sind anders, aber dennoch extrem
Das Mittelmeer mag sonnig sein, aber es ist nicht immer mild. Der Winter kann Folgendes mit sich bringen:
• Plötzliche Sturmböen
• Starker Regen
• Lokale starke Winde wie Tramontana, Mistral, Bora und Levante
• Wellengang oder Seegang in Yachthäfen
Diese Bedingungen erfordern eine gute Fender- und Anlegevorrichtung, auch wenn die Temperaturen angenehm bleiben.
Was Sie vor dem Winter im Mittelmeer überprüfen müssen
1. Festmacherleinen: die wichtigste Aufgabe überhaupt
Die Verankerungsmöglichkeiten im Mittelmeer sind vielfältig: Lazy Lines, Heck an Heck, Fingerpontons oder Längsliegeplätze. Abgenutzte Leinen sind der schnellste Weg, sich den Winter zu ruinieren.
Checkliste:
• Ersetzen Sie abgenutzte oder ausgefranste Leinen
• Fügen Sie zusätzliche Federn hinzu
• Verwenden Sie Scheuerschutz
• Überprüfen Sie Lazy Lines auf Steifigkeit, Verschmutzung oder zu geringe Größe
• Überprüfen Sie Klampen, Ringe und Schäkel
Ein guter Winter beginnt mit einem guten Seil.
2. Fender: Mehr ist besser
Viele Yachthäfen im Mittelmeer sind seitlichem Wellengang oder Strömungen ausgesetzt. Selbst leichte Bewegungen können Leinen ermüden und Rümpfe beschädigen.
Tipps:
• Wählen Sie überdimensionierte Fender
• Verwenden Sie mehr, als Sie für nötig halten
• Positionieren Sie sie für Heck- oder Mittelmeer-Anlegeplätze
• Erwägen Sie Fenderbretter an Steinkais
3. Pflege von Deck und Rumpf
Salz trocknet unter der mediterranen Sonne schnell und verteilt sich überall.
Vor dem Winter:
• Waschen Sie das gesamte Boot.
• Überprüfen Sie die Decksbeschläge, Dichtungen und Fenster.
• Überprüfen Sie die Ankerausrüstung.
• Halten Sie den Rumpf sauber, wenn Sie die ganze Saison über auf dem Wasser bleiben
4. Elektrische und bordeigene Systeme
Boote, die im Wasser bleiben, benötigen zuverlässige Systeme.
Überprüfen Sie:
• Landstromanschlüsse
• Zustand der Batterien
• Bilgenpumpen
• Entfeuchter, falls vorhanden
• Heizungs- oder Klimaregelung
• Stellen, an denen sich Regenwasser sammelt
5. Seeventile: eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, wenn Sie das Boot für längere Zeit verlassen
Wenn Sie Ihr Boot für Wochen oder Monate unbeaufsichtigt im Mittelmeer zurücklassen, ist das Schließen der Seeventile eine der klügsten und einfachsten Sicherheitsvorkehrungen.
Bewährte Vorgehensweise:
• Schließen Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Seeventile, bevor Sie das Boot verlassen.
• Lassen Sie nur diejenigen offen, die unbedingt funktionieren müssen (z. B. den Rohwassereinlass des Motors, wenn ein Wachdienst den Motor laufen lässt).
• Überprüfen Sie vor dem Schließen die Schläuche und Klemmen.
• Stellen Sie sicher, dass Sie die offene und geschlossene Position klar erkennen können.
Ein defekter Schlauch oder eine lose Klemme kommt weitaus häufiger vor als ein Rumpfbruch, und durch das Schließen der Seeventile wird dieses Risiko vollständig beseitigt. Viele Bootsbesitzer im Mittelmeerraum übersehen diesen Schritt, insbesondere wenn sie an die Routinen in Nordeuropa gewöhnt sind. Da die Boote hier jedoch im Wasser bleiben, ist dies unerlässlich.
6. Behalten Sie das Wetter im Auge
Der entscheidende Unterschied im Mittelmeer ist eher die Variabilität als die Schwere. Ein Yachthafen kann ruhig sein, während ein anderer in der Nähe von starkem Wellengang heimgesucht wird.
Beobachten Sie:
• Windrichtungen, die Ihren Liegeplatz beeinflussen
• Lokale Sturmsysteme
• Wellenvorhersagen
• Spannung der Lazy-Line nach stürmischen Nächten
Abschließende Gedanken
Bei der Überwinterung Ihres Bootes im Mittelmeer geht es weniger darum, den Elementen zu trotzen, als vielmehr um eine kluge und regelmäßige Wartung. Es gibt zwar kein Frost und keinen Schnee, aber Sie müssen Ihr Boot dennoch vor plötzlichen Stürmen, Wellengang, Feuchtigkeit und Abrieb schützen.
Mit ein paar Überprüfungen jetzt bleibt Ihr Boot sicher und geschützt und ist bereit für die ersten warmen Frühlingstage.
Wenn Sie Hilfe bei der Suche nach einem sicheren Winterliegeplatz irgendwo im Mittelmeer benötigen, sind wir gerne für Sie da.
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